Erkrankungen

Die Schilddrüse ist eine kleine Hormondrüse, von der viele Menschen nichts wissen. Sie sitzt vor dem Kehlkopf und normalerweise spürt man sie nicht. Obwohl von großer Bedeutung, wird sie erst wahrgenommen, wenn sie mit ihrem rebellischen Verhalten auf sich aufmerksam macht.

 

Mögliche Beschwerden / Symptome:

  • Müdigkeit
  • Kälteempfindlichkeit
  • Leistungs- und Konzentrationsschwäche
  • Augenveränderungen
  • Depressive Gemütsverfassung
  • Schlaflosigkeit
  • Unfruchtbarkeit
  • Wassereinlagerungen
  • Gewichtsveränderungen
  • Interessenlosigkeit
  • Nervosität
  • Wutanfälle
  • Knoten im Hals
  • Mißempfindungen im Bereich der vorderen Halsregion
  • Druckempfindlichkeit
  • Haarausfall
  • Herzrasen
  • Herzrythmusstörungen
  • Muskelschwäche
  • Brust- und Nackenschmerzen durch Kropfbildung

Knoten-Struma, Struma nodosa, Schilddrüsenknoten

 

Knoten: heiß oder kalt? Untersuchungen einer vergrößerten Schilddrüse erbringen oft den Befund "Knoten".

  • Manchmal produzieren diese Knoten unabhängig vom Rest der Schilddrüse Hormone. Dies kann einiges Durcheinander verursachen.
  • Manchmal braucht man auch gar nichts tun, nur regelmäßig beobachten.
  • Nur selten handelt es sich bei Schilddrüsenknoten um Krebs.

 

Thyreotoxische Krise

 

Die seltene, aber schwerste Folge einer durch ein ungewohnt hohes Jodangebot ausgelösten Überfunktion ist eine Thyreotoxische Krise. Sie trifft v.a. geschwächte und ältere Menschen sowie Personen mit Morbus Basedow.

 

Kennzeichen:

  • Herzjagen
  • Unruhe
  • Schlaflosigkeit
  • hoher Blutdruck
  • Fieber
  • etc.

 

Sie kann in 20-30% der Fälle tödlich sein. Bei Verdacht muss sofort eine intensiv-medizinische Behandlung eingeleitet werden.

Autoimmunerkrankungen

Morbus Basedow ( mit endokriner Orbipathie ) oder Autoimmunthyreoiditis ( Hashimoto Thyreoiditis ) sind Erkrankungen, bei denen gegen Zellbestandteile der Schilddrüse gerichtete Antikörper die Schilddrüse antreiben oder zerstören.

 

Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto)

 

Die Autoimmunthyreoiditis ist eine Schilddrüsen-Erkrankung, die durch eine Vermehrung von Entzündungszellen in der Schilddrüse charakterisiert ist. Dabei kann die Schilddrüse durch die Ansammlung von Entzündungszellen wachsen, dann spricht man von der sogenannten Hashimoto-Thyreoiditis, auch hypertrophe Autoimmunthyreoiditis genannt. In Deutschland ist die atrophe Autoimmunthyreoiditis wesentlich häufiger. Hierbei führt die Entzündung zu einem Untergang von Schilddrüsenzellen, so dass die Schilddrüse immer kleiner wird und gelegentlich nach längerem Verlauf vollständig verschwindet.

Zu Beginn der Erkrankung kann in einigen Fällen eine milde Schilddrüsen-Überfunktion vorliegen, diese ist durch die Freisetzung von Schilddrüsenhormon aus untergehendem Schilddrüsengewebe erklärt. Im weiteren Verlauf kommt es typischerweise zu einer Unterfunktion der Schilddrüse, wenn nicht mehr genügend Schilddrüsenhormon-bildende Zellen erhalten sind. Oft verläuft die Erkrankung unbemerkt über Jahre, insbesondere wenn noch keine oder nur eine milde Schilddrüsen-Unterfunktion besteht.

 

Morbus Basedow

 

Der Morbus Basedow trägt seinen Namen nach dem Erstbeschreiber dieser Erkrankung der von 1799 bis 1854 lebte. Herr Dr. Basedow beschrieb die Kombination einer Schilddrüsenvergrößerung, einhergehend mit Herzrasen und hervortretenden Augen. Heute wissen wir, dass der Erkankung eine Fehlsteuerung im Immunsystem zu Grunde liegt, wodurch es zu einer Schilddrüsenüberfunktion kommen kann. Diese bedingt das Herzrasen und auch andere Symptome der Schilddrüsenüberfunktion. Die Augensymptome sind ebenfalls durch eine Fehlregulation im Immunsystem bedingt. Durch die heute besseren diagnostischen Möglichkeiten kann die Diagnose auch gestellt werden, wenn nicht alle Symptome vorliegen.