zum Thema Ernährung, Medikamente und Wechselwirkungen Nahrungsprotein + L-Thyroxin: Das Schilddrüsenhormon L-Thyroxin ist chemisch gesehen eine Aminosäure. Dadurch kommt es bei der Resorption zur Konkurrenz mit Tyrosin aus der Nahrung, wenn es zum oder nach dem Essen eingenommen wird. Folge ist ein Wirkungsverlust. Den Kaliumspiegel können senken: Formoterol, Furosemid, manche Glucokortikoide (Cortison, Cortisol, Prednison, Prednisolon), Insulin (Verschiebung in die Zelle), Thiaziddiuretika (Hydrochlorthiazid, Xipamid, Chlorthalidon), Laxantien. Nahrungsergänzungsmittel Ginseng: Leicht Blutzucker senkend, Erhöhung des Blutungsrisikos bei gleichzeitiger Einnahme von Blut verdünnenden Medikamenten (z.B. Vitamin K-Hemmer oder Acetylsalicylsäure), Verstärkung der Wirkung von Östrogenen, Interaktion mit Corticosteroiden, dadurch Vergiftung möglich Diabetiker müssen ihren Blutzuckerspiegel überwachen, Gefahr der Unterzuckerung. Achtung: Informieren Sie Ihren Arzt über die Einnahme. Nahrungsergänzungsmittel + L-Thyroxin: Calciumcarbonat kann die Resorption von L-Thyroxin (Schilddrüsenhormon) vermindern Eisenhaltige Nahrungsergänzungsmittel und mit Eisen angereicherte Lebensmittel (speziell Säfte) können die Resorption von L-Thyroxin (Schilddrüsenhormon) vermindern, Thyroxin-Tabletten mindestens zwei Stunden vor der Einnahme von eisenhaltigen Lebensmitteln /Nahrungsergänzungsmitteln nehmen. Studienergebnisse zeigen, dass es einige Patientenfälle gibt, bei denen Calcium den Blutspiegel von Levothyroxin klinisch relevant reduzierte. Auch die gleichzeitige Einnahme von Levothyroxin und Antazida (Aluminium) führt zu einer verminderten Bioverfügbarkeit von Levothyroxin. Wird Levothyroxin gleichzeitig mit Eisensulfat eingenommen, kann es ebenfalls zur verminderten Wirkung des Schilddrüsenhormons kommen. Zur Vermeidung der beschriebenen Interaktionen wird ein Abstand zwischen den Einnahmen von mindestens zwei, besser vier Stunden empfohlen. Schilddrüsenhormone sollten grundsätzlich mit einem Glas Leitungswasser eingenommen werden, da einige Mineralwässer erhebliche Mengen an Calcium-Ionen enthalten. In toxikologischen Untersuchungen zeigte sich, dass Isoflavone (Wirkstoff aus Soja), wenn sie in isolierter oder angereicherter Form und hoher Dosierung gegeben werden, die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigen und das Brustdrüsengewebe verändern können. Soja und Schilddrüsenmedikamente – z.B. L-Thyroxin: Beipackzettel für L-Thyroxin: “Sojahaltige Produkte können die Aufnahme von Levothyroxin aus dem Darm beeinträchtigten. Bei Kindern wurde über einen Anstieg des Serumspiegels von TSH (die Schilddrüse anregendes Hormon) berichtet, wenn diese eine sojahaltige Ernährung erhielten und aufgrund einer angeborenen Schilddrüsenunterfunktion mit Levothyroxin behandelt wurden. Ungewöhnlich hohe Dosen von L-Thyroxin Henning 75 können erforderlich sein, um normale Serumspiegel von Levothyroxin und TSH zu erzielen. Während und nach Beendigung einer sojahaltigen Ernährung ist eine engmaschige Kontrolle der Serumspiegel von Levothyroxin und TSH notwendig, ggfs. kann eine Dosisanpassung von L-Thyroxin Henning 75 erforderlich sein.” Auf keinen Fall dürfen die Schilddrüsenhormone zusammen mit calciumhaltigen Getränken (z. B. Milch, Kakao, Milchkaffee, Trinkjoghurt usw.) eingenommen werden da dies die Resorption vermindert. Aus dem gleichen Grund sollte nach der Tabletteneinnahme eine Zeitspanne von 30 – 60 Minuten bis zum Frühstück abgewartet werden. Die Resorption von T4 liegt bei nüchterner Einnahme zwischen 75 und 85 %; bei gleichzeitiger (!) Nahrungsaufnahme sinkt sie bis auf 35% ab; wie hoch sie ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: - Zeitdifferenz der Nahrungsaufnahme (bzw Abstand zur Tabletteneinnahme) - Art der Nahrung (Milch hemmt stärker als z.B. Apfelsaft) - Menge der aufgenommenen Nahrung. Die L-Thyroxin-Tabletten sollten mindestens eine halbe, besser noch, eine dreiviertel Stunde vor der nächsten festen Nahrungsaufnahme (das gilt auch für Milchprodukte) mit einer neutralen Flüssigkeit(idealer Weise kohlensäurefreies Mineral- oder Leitungswasser, Tee oder Kaffee ohne Milch, jedoch keine sauren Obstsäfte wie z. B. Grapefruit) eingenommen werden. Der Essabstand vor der Tabletteneinnahme sollte aber auf jeden Fall mehrere Stunden betragen - weshalb wir die Einnahme morgens auf nüchternem Magen empfehlen. Bei folgenden Nahrungsmitteln wird eine Wartezeit von mehreren Stunden empfohlen: Laktose, Sojaprodukte, Walnüsse und Pflaumen. Kaffee, Tee und andere koffeinhaltige Kaltgetränke sind im Zusammenhang mit dem Schilddrüsenhormon Thyroxin zwar möglich, sollten aber erst eine Stunde nach der Einnahme des Medikaments getrunken werden. Ein erhöhter Cortisonspiegel verstärkt die Wirkung der SD-Hormone. Ein niedriges Cortison im Blut kann hohe Mengen an Thyroxin vertragen, deswegen sollte man immer den Cortisonspiegel prüfen, wenn Patienten ungewöhnlich hohe Dosen an Thyroxin vertragen. Ebenso bleibt bei manchen Patienten der TSH-Wert trotz Hormonsubstitution und gutem Befinden hoch. Auch hier sollte man das Cortison bestimmen Wird also Cortison von außen zugeführt, verbessert dies die Wirkung von Thyroxin. Dies kann unter Umständen zu einer Überdosierung führen. Die Thyroxin-Aufnahme kann durch Cassava, Sojabohnen, sojahaltige Milch, Walnüsse, Seetang, Hirse, Äpfel, Leinsamen, Erdnüsse und Cashewnüsse gestört werden.